Dorfgemeinschaft Hanfthal
Das Thema Hanf wird im Ort Hanfthal im nördlichen Weinviertel sichtbar gelebt.
Mit der Errichtung des Hanfmuseums, des Hanferlebnispfades und des Dorfkellers als Hanfentwicklungszentrum, bei dem Hanf als Baustoff verwendet wurde, konnte die Basis für das Hanf-Themendorf geschaffen werden.
Hanfthal gehört zur Katastralgemeinde Laa an der Thaya und hat etwa 600 Einwohner. Die erste urkundliche Erwähnung von Hanifthal (heute Hanfthal) stammt aus dem Jahre 1149. Der Ort ist schon seit seiner Gründung für den Hanfanbau bekannt. Hanfthal ist ein Rundangerdorf in dessen Zentrum sich ein Mulde-Tal (= Dorfteich) befunden hat, der den Landwirten zum Einweichen (= Rösten) des Hanfes gedient hat. Daher leitet sich der Name Hanifthal ab. Hanif ist der frühere Name für Hanf. Eine Schenkung eines Hanifpoint (=umzäuntes Grundstück hinter dem Haus mit Hanf) des Jörg Valbacher an seine Frau aus dem Jahre 1356 weist erstmals urkundlich auf den Hanfanbau hin (OSR Friedrich Winna, 1989).
1999 hat sich die Dorfgemeinschaft Hanfthal im Rahmen der 850-Jahr-Feier umfassend mit der Thematik Hanf beschäftigt und im Zuge dessen ein Hanfmuseum geschaffen, welches Ausstellungsmaterial des österreichischen Hanfinstitutes beinhaltet. Besucher können nun nicht nur Wissenswertes über die Hanfpflanze selbst sowie deren Ernte und Verarbeitung erfahren, sondern finden auch Informationen zu Hanftextilien und „Bauen mit Hanf“, wobei besonders die Dämmung mit Hanf veranschaulicht wird. Die „lustige Hanffibel” aus dem Jahre 1943, mit der die Bauern zum Hanfanbau motiviert wurden, liegt ebenfalls zur Ansicht auf.
2004 wurde erstmalig wieder großflächig Hanf angebaut. Es folgte die Entwicklung eines Hanf-Erlebnispfades mit ausgebildeten Hanferlebnisführern und die Eröffnung des Hanfshops in Hanfthal.