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Hanfland Hanfanbau

Informationen über unseren Hanfanbau & Hanfsaatgut

🌱 Entdecke die Welt des Hanfanbaus! 🌱

Du bist auf der Suche nach hochwertigem zertifizierten Hanfsaatgut? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir bieten eine vielfältige Auswahl an erstklassigen Hanfsorten, die perfekt für deinen Anbau sind. Egal, ob du ein erfahrener Landwirt oder ein begeisterter Neuling in der Welt des Hanfanbaus bist, unser Sortiment wird deinen Bedürfnissen gerecht.

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Hanfsaatgut Preisliste 2024

Der Hanfanbau in Österreich folgt strikten gesetzlichen Vorgaben. Bei uns bekommst du unter anderem die Haupt-Hanfsaatgutsorten Finola, Uso 31 und Fedora 17, welche alle gesetzlichen Anforderungen für den legalen Anbau in der EU erfüllen. Wir bieten diese und weitere hochwertige Sorten in 25kg Säcken an, ideal für professionelle Landwirte. Auf Grund unserer langjährigen Erfahrung im Hanfanbau empfehlen wir USO 31 für den Anbau am Feld und Fedora 17 als Gartensaatgut.

Für Hobbygärtner bieten wir Fedora 17 in Kleingebinden an.
Hier findest du nähere Infos über Hanf anbauen im Garten.

Studie: Hanfanbau in Österreich 2000 – 2022

Die “Sektoranalyse Hanf”, verfasst von Christoph Stelzer und Martin Weigl, bietet einen tiefgreifenden Einblick in den Hanfanbau in Österreich. Die Studie untersucht die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Hanf, darunter die Produktion von Hanfsamen, -stroh und -blüten/-blättern, und beleuchtet die verschiedenen Anbautechniken und Produktionsverfahren. Sie analysiert auch die Marktdynamik und die wirtschaftlichen Aspekte der Hanfproduktion in Österreich inklusive einer Deckungsbeitragsrechnung.

Exporte nach Österreich sind vor allem aus Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und in den letzten Jahren vermehrt aus dem Baltikum zu verbuchen.

Besondere Aufmerksamkeit wird der umfassenden Nutzung aller Pflanzenteile und der Bedeutung von Hanf als nachwachsendem Rohstoff gewidmet. Die Studie basiert auf Daten- und Literaturrecherchen sowie auf Interviews mit Experten aus der Branche. Sie stellt ein umfassendes Bild des Hanfsektors in Österreich dar, mit einem Fokus auf landwirtschaftliche Flächen.
Quelle: Stelzer, C.. (2023) Sektoranalyse HANF. Abschlussbericht zu Projekt BAB 053/22. Bundesanstalt für Agrarwirtschaft u Bergbauernfragen, Wien.

👉 zur Studie: Hanfanbau in Österreich eine Sektoranalyse

Informiere dich über den Hanfanbau und die Hanfpflanze

Hallo, ich bin Günther Schmid, ein leidenschaftlicher Hanfbauer mit 15 Jahren Erfahrung. Bei Hanfland, wo ich den Vertragsanbau organisiere, steht Österreichs Tradition für Qualität und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Unsere Hanfsamen, die Du hier erhältst, sind das Produkt einer engagierten Gemeinschaft von österreichischen Landwirten. Wir achten besonders darauf, umweltfreundliche Anbaumethoden zu verwenden, um unseren Beitrag zum Schutz der Natur zu leisten.

Informationen zu Hanf

Botanik der Hanfpflanze: Ein Tiefblick in Ihre Natur

Einordnung und Ursprung

Die Familie der Moraceae

Hanf, botanisch als Teil der Familie der Moraceae (Maulbeerbaumgewächse) klassifiziert, teilt sich seine botanische Familie mit Pflanzen wie dem Hopfen. Ursprünglich stammt er aus Regionen des mittleren Ostens und Zentralasiens und hat sich über Jahrhunderte weltweit verbreitet.

Die Wurzelstruktur des Hanfs

Kraftvolles Wurzelsystem

Das Wurzelsystem des Hanfs ist geprägt durch eine starke, spindelförmige Pfahlwurzel, von der robuste Seitenwurzeln ausgehen. Diese Wurzeln können bis zu 2 Meter tief in den Boden eindringen, wobei die Hauptmasse der Wurzeln in den oberen 30-50 cm des Bodens zu finden ist. Die Ausprägung des Wurzelwerks hängt stark von Faktoren wie der Bodenbeschaffenheit, der Hanfsorte, dem Standort und der Grundwasserhöhe ab.

Der Stängel der Hanfpflanze

Von krautig bis holzig

Zu Beginn seines Wachstums zeigt sich der Hanfstängel krautig, entwickelt sich jedoch später zu einer holzigen Struktur. Er ist hexagonal geformt, mit länglichen Rippen und von Haaren bedeckt. Faktoren wie Bodentyp, Wasserverfügbarkeit, Standraum und Nährstoffangebot beeinflussen die Länge des Stängels.

Die Rolle des Stängels

Der holzige Teil des Stängels dient sowohl der Standfestigkeit als auch dem Wasser- und Nährstofftransport und bildet das Stützskelett der Pflanze. Für die Hanffasergewinnung ist besonders der Bastteil des Stängels von Bedeutung, der für die Reiß- und Drehfestigkeit der Pflanze sorgt. Die Faserzellen variieren in ihrer Länge und sind durch pektinhaltige Mittellamellen zu Bündeln verbunden. Durch den Prozess der Röste werden Pektine, Lignine und Pentosane abgebaut, was zu einer höheren Faserqualität führt.

Die Blätter der Hanfpflanze

Charakteristische Struktur

Die Blätter des Hanfs sind fingerförmig gefiedert, bestehend aus 5-9 gezähnten, schmal lanzettlichen Blattfingern. Sowohl die dunkelgrüne Oberseite als auch die blassgrüne Unterseite sind mit Drüsen und Haaren besetzt, was typisch für Hanfblätter ist.

Die Blütenstruktur des Hanfs

Männliche und weibliche Blüten

Bei Hanf gibt es zweihäusige Sorten, bei denen sich männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Pflanzen befinden. Männliche Blüten bestehen aus einer Blütenhülle, fünf Blütenblättern und fünf Staubgefäßen, während weibliche Blüten dichter und kolbenförmig sind. Die weiblichen Blüten wachsen direkt an den Blütenständen und bestehen aus einem einsamigen Fruchtknoten und der Blütenhülle.

Reifeprozess

Männliche Pflanzen (Femelhanf) beginnen früher mit der Blüten- und Reifeentwicklung als weibliche Pflanzen (Hanfhenne). Der Reifeprozess startet nach dem Ausstäuben der Pollen. Um eine gleichmäßige Reife für die Fasergewinnung zu erzielen, wurden einhäusige Formen gezüchtet, die sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einer Pflanze tragen.

Hanfanbau

Hanf wird in Österreich von Anfang April bis Mitte Mai ausgesät. Mit der Drillsämaschine wird eine Saattiefe von 3 bis 4 cm angestrebt. Hanf reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtungen, darum sollte von Walzen abgesehen werden. Die Reihenweite wird bei der Gewinnung von Fasern zwischen 10 und 20 Zentimetern eingestellt.

Für die Hanf Samennutzung haben sich 35 Kilogramm pro Hektar bewährt. Damit Hanflandwirte allerdings den Kulturpflanzenausgleich (KPA) bekommen, müssen mindestens 20 Kilogramm EU- zertifiziertes Saatgut pro Hektar angebaut werden. Für die Koppelnutzung, also die Ernte von Hanfsamen und Hanfstroh hat sich ein Anbau von 40 Kilogramm pro Hektar bewährt.

Anspruchslos und pflegeleicht

Hanf stellt keine besonderen Ansprüche an die Bodenqualität und gedeiht fast überall. Am besten geeignet sind tiefgründige, humose, kalkhaltige Böden mit guter Wasserversorgung. Hanf stellt keine besonderen Ansprüche an die Vorfrucht, gilt aber selbst als gute Vorfrucht. Vor allem die Unterdrückung von Unkraut, die Lockerung des Bodens durch sein verzweigtes Wurzelsystem und seine hohe Selbstverträglichkeit verbessern die Wertigkeit in der Fruchtfolge.

Geringere Erträge sind auf Sandböden, Böden mit Staunässe oder kaltfeuchten schweren Standorten zu erwarten. Die besten Erträge werden im gemäßigten Klima erbracht, wo die Jungpflanzen auch leichte Nachtfröste bis – 5° C überstehen. Das Keimminimum liegt bei 4 bis 5° C, was in einer nicht zu frühen Aussaat zu berücksichtigen ist.

EU-konform

Beim Hanfanbau ist es wichtig, dass eine Sorte verwendet wird, die im EU-Sortenkatalog aufgelistet ist, da nur diese für den legalen Anbau von Lebensmittelhanf erlaubt sind. Der Landwirt muss das Originaletikett des Hanfaatgutsackes an die Agrar Markt Austria (AMA) schicken, bzw. dieses mit dem Mehrfachantrag bei der BBK abgeben, um zu belegen, dass es sich um Originalsaatgut handelt, das laut EU-Sortenkatalog erlaubt ist. Während des Wachstums werden stichprobenweise Muster gezogen und auf THC (Tetrahydrocannabinol) untersucht.

Der Anbau von Hanf bringt folgende Vorteile für die Landwirtschaft:

keine Unkrautbekämpfung und kein Pflanzenschutz erforderlich

ausgezeichnete Vorfrucht

verbessert die Böden durch weitverzweigtes und tiefes Wurzelsystem

positive Auswirkung auf die Bodengare

Stroh-Reststoffe als wertvoller organischer Dünger

selbstverträglich – wiederholter Anbau ist am gleichen Acker möglich

keimt rasch und verdrängt Unkraut, besonders für Bio-Bauern interessant

Merkblatt_2024_HANF.pdf (ama.at)

Hanfsaatgut

Die Vielfalt der Hanfsorten

Je nachdem, was Du ernten möchtest – ob Fasern, Schäben oder Hanfsamen für die Lebensmittelproduktion – gibt es eine Vielzahl an Hanfsorten zur Auswahl. Jede Sorte hat ihre spezifischen Eigenschaften und Eignungen, um Deinen Anforderungen gerecht zu werden.

Streng regulierte Saatgutproduktion

Die Produktion von Hanfsaatgut unterliegt strengen Vorschriften. “Hemp-it” ein Saatgutproduzent in Frankreich ist ein bekannter Name in der Branche.

Anbau in Österreich: Richtlinien und Empfehlungen

In Österreich sind die Richtlinien für den Hanfanbau, insbesondere im Rahmen der ÖPUL (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) Bestimmungen, klar definiert. Um die KPA-Anforderungen (Kulturlandschaftsprogramm-Auflagen) zu erfüllen, ist eine Mindestsaatmenge von 20 Kilogramm EU-zertifiziertem Saatgut pro Hektar erforderlich. Für optimale Ergebnisse wie Unkrautunterdrückung, gleichmäßige Reife und einheitliche Wuchshöhe empfiehlt Günther Schmid von Hanfland, eine Saatstärke von 35-40 Kilogramm pro Hektar anzustreben.

EU-Förderungen und THC-Grenzwerte

Beachte, dass in der EU hauptsächlich Faserhanf-Varietäten gefördert werden. Diese dürfen gemäß Artikel 32 der Verordnung (EU) Nr. 1307/2013 einen THC-Gehalt von maximal 0,2 % in der Trockenmasse aufweisen. Zudem müssen die Sorten im aktuellen EU-Sortenkatalog „Gemeinsamer Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten“ gelistet sein.

Zugelassene Hanfsorten und Prüfverfahren

Die im EU-Katalog zugelassenen Hanfsorten, die zur Art Cannabis sativa L. gehören, weisen einen niedrigen THC-Gehalt auf und haben keine berauschende Wirkung. Für eine Zulassung durchläuft eine Sorte eine zweijährige Registerprüfung, in der Uniformität, Beständigkeit und Unterscheidbarkeit geprüft werden. In Österreich kommt noch eine mindestens zweijährige Wertprüfung hinzu, bei der der Anbauwert an verschiedenen Standorten getestet wird. Nur Sorten, die beide Prüfungen erfolgreich absolvieren, werden zum Anbau zugelassen.

→ Für weitere Informationen besuche bitte: AGES Hanfinfos

Vorteile für die Landwirtschaft

Hanf als ausgezeichnete Vorfrucht

Nachhaltige Agrarpraktiken

Hanf ist als Vorfrucht in der Landwirtschaft äußerst wertvoll. Seine Eigenschaften tragen dazu bei, den Boden für nachfolgende Kulturen zu verbessern.

Selbstverträglichkeit und Bodenverbesserung

Wiederholter Anbau und Bodengesundheit

Der wiederholte Anbau von Hanf am gleichen Standort ist problemlos möglich, da Hanf selbstverträglich ist. Sein tiefes und weitverzweigtes Wurzelsystem verbessert zudem die Bodenstruktur.

Rasche Keimung und Unkrautunterdrückung

Effektive Beikrautkontrolle

Hanf keimt schnell und unterdrückt effektiv das Wachstum von Beikräutern. Dies ist besonders für Bio-Bauern von Vorteil, da kein zusätzlicher Pflanzenschutz erforderlich ist.

Positive Bodenwirkung und Düngung

Natürlicher Bodenverbesserer

Die Reststoffe des Hanfstrohs sind ein wertvoller organischer Dünger. Sie tragen zur Verbesserung der Bodengare bei und fördern die Bodengesundheit.

Bodenlockerung und Nährstoffkreislauf

Tiefe Wurzeln und Nährstoffaufnahme

Dank seiner ausgeprägten Pfahlwurzel lockert Hanf den Boden effektiv. Sein starkes Wurzelsystem nimmt Nährstoffe aus tieferen Schichten auf, die nach der Ernte in den Boden zurückgeführt werden, wodurch die oberen Bodenschichten angereichert werden.

Kohlenstoffbindung und Umweltschutz

Hanf als Kohlenstoffsenke

Hanf spielt eine wichtige Rolle bei der Bindung von CO2. Er fungiert als Kohlenstoffsenke, indem er durch seine tiefen Wurzeln CO2 im Boden speichert. Zudem erhöhen Biowerkstoffe aus Hanf die CO2-Speicherkapazität.

Förderungsprojekt: CO2 EA GmbH

Nachhaltige Kreislaufwirtschaft und Unterstützung für Landwirte

Die Vision von Max Haidinger, Geschäftsführer der CO2 EA GmbH, ist es, eine regionale und nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Einnahmen aus den CEA-Zertifikaten fließen in einen Förderungstopf für den Anbau von Nutzhanf. Landwirte können daraus finanzielle Unterstützung erhalten, wodurch der Anbau von Nutzhanf attraktiver wird.

CO2-Bindung und finanzielle Anreize

Umweltbeitrag und Einkommensmöglichkeiten

Ein Hektar Nutzhanf kann in Österreich je nach Bedingungen zwischen 10 und 18 Tonnen CO2 jährlich binden. Landwirte können dafür bis zu €234 pro Hektar und Jahr erhalten.

Unterstützung durch Unternehmen

CO2-Ausgleich und regionale Zusammenarbeit

Unternehmen können ihre CO2-Emissionen durch Projekte der CO2 EA ausgleichen und so den regionalen Nutzhanfanbau unterstützen.
Nähere Infos: Über uns – CO2EA

Ganzheitliche Verwertung von Hanf

Vom Lebensmittel bis zum Baumaterial

Der Hanf sollte vollständig genutzt werden. Samen und Blätter dienen als Lebensmittel, während die Stängel in Baumaterialien wie Ziegel, Dämmungen und Akustikplatten umgewandelt werden, die CO2 langfristig binden. Diese Produkte können in Projekten von Kunden der CO2 EA verwendet werden, um den Kreislauf zu schließen.

Hanfanbau Vorteile in der Landwirtschaft
hanfpflanze Hanfland in Hanfthal
Hanffeld in Hanfthal

Hanf-Versuchsanbau in Hanfthal

Schon traditionell ist unser Hanf-Versuchsanbau in Hanfthal unter der Leitung von Dr. Klaus Ofner in Kooperation mit den NÖ Landwirtschaftsschulen (Dr. Rosner), die dazu auch die Anbaumaschine und das Personal zur Verfügung stellen.

Auf Parzellen von acht Metern Länge und eineinhalb Metern Breite wurden heuer wie jedes Jahr jeweils 50 Körner, 150 Körner und 250 Körner pro Quadratmeter mit insgesamt vier Wiederholungen ausgesät. In unserem Hanfthaler Sortenversuch bewirtschaften wir für den Hanf-Anbauversuch insgesamt 164 Parzellen.

Dr. Klaus Ofner beim Einwiegen der einzelnen Sorten laut Tausendkorngewicht

Folgende Sorten werden im Versuchsanbau miteinander verglichen:

Fedora 17

USO 31

Futura 75

Santhica 27

Santhica 70

Ferimon 12

Felina 32

Earlina 8 FC

Finola

Orion 33

Futura 83

Das Ziel des Hanf-Versuchsanbaus ist es, für unsere Region die am besten geeignete Hanfsorte zu finden und Erfahrungswerte zu erarbeiten, die wir – unter anderem im Rahmen des jährlichen Hanffeldtags – an unsere Hanf-Vertragspartner weitergeben.

Aktuelles über unser Hanf-Versuchsanbau-Projekt finden Sie hier 

Die Pflege von Hanf: Einfach und Umweltfreundlich

Vegetationsperiode und Wachstum

Zeitraum von Aussaat bis Ernte

Die Vegetationsperiode des Hanfs, also die Zeit von der Aussaat bis zur Ernte, umfasst etwa 100 Tage. Diese Zeitspanne bietet aus pflanzenbaulicher Sicht Vorteile, insbesondere für eine extensive und ökologische Landwirtschaft.

Wachstumsphasen und Bedürfnisse

Intensive Wachstumsphase

Zwischen der vierten und zehnten Woche des Wachstums erlebt Hanf seine intensivste Massenentwicklung. In dieser Zeit sind sowohl der Nährstoff- als auch der Wasserbedarf der Pflanze am höchsten. Dank seiner schnellen Jugendentwicklung und des dichten Blattwerks ist Hanf zudem ein hervorragender Unkrautunterdrücker.

Einfache Kulturpflege

Beliebtheit bei Landwirten

Hanf ist bei Landwirten aufgrund seiner unkomplizierten Kulturpflege sehr beliebt. Die Aussaat erfolgt mit herkömmlichen Drillsämaschinen und ist somit standardisiert und effizient.

Minimale Bodenbeanspruchung

Keine zusätzlichen Bodenarbeiten erforderlich

Während der Wachstumsphase des Hanfs sind keine weiteren kulturtechnischen Arbeiten notwendig. Weder Striegeln noch mechanische Hackarbeit sind erforderlich, wodurch der Boden während der gesamten Wuchsphase geschont wird. Diese Eigenschaft macht Hanf zu einer attraktiven Option für Landwirte, die Wert auf Bodenerhaltung und einfache Handhabung legen.

Schädlinge und Krankheiten im Hanfanbau

Geringer Pflanzenschutzbedarf

Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten

Hanf zeichnet sich durch seine geringe Anfälligkeit für Krankheitserreger und Schädlinge aus. In der Regel sind Pestizideinsätze im Hanfanbau, auch im konventionellen Bereich, nicht erforderlich.

Gefahren im Keimstadium

Vögel, Schnecken und Erdflöhe

In der frühen Wachstumsphase können Vögel, Schnecken und Erdflöhe junge Hanfpflanzen schädigen. Es ist daher wichtig, in diesem Stadium aufmerksam zu sein.

Schädlinge während des Wachstums

Hanfmotte und Maiszünsler

Während des Längenwachstums legen die Hanfmotte und der Maiszünsler ihre Eier in den Stängel der Hanfpflanze. Die daraus schlüpfenden Larven entwickeln sich im Inneren des Stängels und können Schäden verursachen.

Häufige Krankheiten bei Hanf

Verschiedene Pilzarten als Hauptgefahren

Zu den möglichen Krankheiten, die Hanf befallen können, gehören Grauschimmel, Hanfkrebs, Phoma, Alternaria, Hanfrost und Fusarium-Arten.

1. Fusarien

Fusarien, eine Gattung der Schlauchpilze, sind für den Anbau von Hanf von Bedeutung. Sie schädigen vor allem das Wurzelsystem der Pflanze und können weißen Schimmelpilz innerhalb des Stammes verursachen. Besonders bei feuchten Bedingungen und mangelnder Luftzirkulation können Fusarien problematisch werden. Vorbeugung ist hier der Schlüssel, da einmal befallene Pflanzen oft nicht mehr gerettet werden können.

2. Rostfleckenkrankheit

Diese Krankheit, die ebenfalls zur Gattung der Fusarien gehört, äußert sich durch rot-braune Flecken auf den Blättern. Eine gute Belüftung ist entscheidend, um diese Krankheit zu verhindern.

3. Blattseptoria (Blattdürre)

Blattseptoria, ein weiterer Schlauchpilz, verursacht gelbe und braune Flecken auf den Blättern. Die Krankheit tritt meist nach Wetterperioden mit Hitze und Regen auf und kann das Wachstum der Pflanzen erheblich beeinträchtigen.

4. Echter Mehltau (Erysiphe graminis)

Echter Mehltau überzieht Teile der Pflanze mit einem weißen oder grauen Schimmelbelag. Dieser Pilz bevorzugt trockene Bedingungen und sollte frühzeitig bekämpft werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

5. Falscher Mehltau

Falscher Mehltau, eine andere Form von Pilzbefall, tritt unter feucht-warmen Bedingungen auf. Er ist durch grau-bläulichen Pilzrasen auf den Blattunterseiten gekennzeichnet und ist aggressiver als der echte Mehltau.

Präventive Maßnahmen

Um diese Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen wie die Auswahl resistenter Sorten, eine gute Belüftung der Pflanzen und die Vermeidung von übermäßiger Feuchtigkeit entscheidend. Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Nähere Infos in der Dissertation vom Hanfthaler Dr. Klaus Ofner

Einfluss der Sorte und des Standortes bei Hanf (Cannabis sativa L.) in der Ganzpflanzennutzung im semiariden Produktionsgebiet – BOK – Universität für Bodenkultur (boku.ac.at)

Die Ernte

Die Hanferntezeit findet je nach Region von Mitte August bis Oktober statt.

Hanf kann je nach Standort eine Größe von zwei bis vier Metern erreichen. Die Ernte erfolgt mit modernen Standardmähdreschern, welche für die Hanfernte adaptiert wurden. Für unser Klima haben sich die Sorten USO 31 und Fedora 17 bewährt. 

Nach dem Drusch muss das Hanfkorn innerhalb weniger Stunden zur Trocknung gebracht werden. Wichtig ist, dass die Trocknung mit niedriger Temperatur  durchgeführt wird, da sonst die Qualität darunter leidet.

Der Ertrag

Die Hanfkornernte liegt bei durchschnittlich 700kg pro Hektar.
Trockenmasse: 10 Tonnen Trockenmasse pro Hektar können unter guten Voraussetzungen (reichlich Stickstoff, keine Lehm- oder Sandböden und v.a. keine stauende Nässe) erwartet werden. Der durchschnittliche Hektarertrag an Hanfstroh bei heimischen Klima- und Bodenverhältnissen liegt zwischen 2 und 8 Tonnen.

Hanfstrohernte

Die Einarbeitung des Hanfstrohs in den Boden ist die eigentliche Herausforderung beim Hanfanbau. Aufgrund der Zähigkeit der Faser braucht es Erfahrung, das Hanfstroh in den Boden einzuarbeiten.

Hanfstroh wird als Dämmstoff sowie auch in der Papierindustrie eingesetzt.  In den meisten Fällen wird jedoch der Nährstoffentzug sowie die Möglichkeit Humusaufbau zu betreiben finanziell nicht abgegolten. Für das Ernten des Hanfstrohs wird die Restpflanze nach der Kornernte bodennah gemäht und am Feld “zur Röste” liegen gelassen. Nach der mikrobiellen Aufschließung werden die Stängel gebrochen und danach mit einer Rundballenpresse gepresst.

Hanf liefert Fasern für Bekleidung, Seile, Teppiche, Taschen, Werk- und Verbundstoffe, Papier, Dämmstoffe und zur Verstärkung von Baustoffen.

Produkte aus Hanfstroh

Hanf Akustikplatten
unser langjähriger Freund Robert Schwemmer bietet eine Riesenauswahl an Hanf-Akustikplatten in verschiedenen Farben an.

Hanfschäben als Tier und Garteneinstreu

Die holzigen Schäben werden nach Abtrennung der Fasern für Tiereinstreu, als Gartenmulch und als Bau- und Dämmstoffe eingesetzt. 

EU-Bestimmungen zum Anbau von Faserhanf

Faserhanf ist in der EU und in Österreich sorten- und saatgutrechtlich geregelt. Der Anbau der betreffenden Hanfsorten unterliegt nicht dem Suchtmittelgesetz, wenn deren THC-Gehalt nicht über 0,3 % liegt. Dies ermöglicht die Gewinnung der Fasern und Samen sowie Blätter.

Hingegen dürfen die THC-haltigen Blüten- und Fruchtstände nur unter den Voraussetzungen des Suchtmittelgesetzes für medizinische oder wissenschaftliche Zwecke genutzt bzw. durch Gewerbetreibende mit einer Berechtigung zur Herstellung von Arzneimitteln und Giften und zum Großhandel mit Arzneimitteln und Giften gemäß § 94 Z 32 der Gewerbeordnung 1994,  GewO 1994, BGBl. Nr. 194/1994 idgF verarbeitet werden.

Daneben ist auch zu berücksichtigen, dass in der EU nur Faserhanf-Varietäten gefördert werden, die gemäß Artikel 32 der Verordnung (EU) Nr. 1307/2013 nicht mehr als 0,2 % THC in der Trockenmasse enthalten. Sorten müssen im aktuellen EU-Sortenkatalog „Gemeinsamer Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten“ angeführt sein.

Zugelassene Hanfsorten laut gemeinsamem Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten der EU

Die gemäß dem EU-Katalog zugelassenen Hanfsorten gehören zur Art Cannabis sativa L. und haben einen niedrigen THC-Gehalt ohne berauschende (psychotrope) Wirkung.

Für eine Zulassung muss eine Sorte eine zweijährige Registerprüfung durchlaufen. Dabei werden die Merkmale Uniformität, Beständigkeit und Unterscheidbarkeit geprüft. In Österreich wird auch eine zumindest zweijährige Wertprüfung (= Prüfung des Anbauwertes an verschiedenen Standorten) durchlaufen. Bei positivem Ergebnis aus beiden Prüfungen wird die Sorte zum Anbau zugelassen.

→ Hier finden Sie weitere Informationen: AGES Hanfinfos

Inhaltsstoffe von Hanf

Historische Bedeutung und Moderne Anwendungen

Hanfs Rolle durch die Jahrtausende

Hanf, auch bekannt als Cannabis, gehört zu den ältesten Kultur- und Zierpflanzen, die der Menschheit bekannt sind. Bereits im dritten Jahrtausend vor Christus wurden Hanffasern genutzt. Diese Fasern, einst unverzichtbar für die Herstellung von Segeltüchern, Taue und Seilen, sind auch heute noch in der Produktion von Textilien, Zellstoff, Papier und naturfaserverstärkten Kunststoffen von großer Bedeutung. Darüber hinaus dient Hanf als Faser- und Ölpflanze und findet in der Medizin Verwendung. Trotz rechtlicher Einschränkungen wird Hanf auch als Rauschmittel in Form von Marihuana und Haschisch konsumiert.

Die Welt der Cannabinoide

THC und CBD: Zwei Schlüsselkomponenten

Die weibliche Hanfpflanze, Cannabis sativa, ist besonders aufgrund ihrer Inhaltsstoffe interessant. Sie enthält über 100 verschiedene Cannabinoide. THC (Δ9-Tetrahydrocannabinol) ist das bekannteste dieser Cannabinoide und ist hauptsächlich für die psychoaktiven Effekte von Cannabis verantwortlich. Cannabidiol (CBD), ein weiteres wichtiges Cannabinoid, wirkt hingegen nicht psychoaktiv und verursacht keine Rauschzustände.

Verteilung der Cannabinoide in der Pflanze

Konzentration in Drüsenhaaren und Blüten

Die Cannabinoide befinden sich vornehmlich in den Drüsenhaaren der Blütenstände der Hanfpflanze, sind aber auch in geringeren Mengen in den Blättern und Stängeln vorhanden.

Nährstoffreiche Hanfsamen

Ölgehalt und Abwesenheit von Cannabinoiden

Hanfsamen enthalten im Gegensatz zu den blühenden Teilen der Pflanze keine Cannabinoide. Sie sind jedoch reich an Öl und bieten eine Vielzahl an Nährstoffen, was sie zu einer wertvollen Zutat in der Lebensmittelindustrie macht.

Einflussfaktoren auf die Inhaltsstoffe

Sorte und Umweltbedingungen als Determinanten

Die Konzentration der Inhaltsstoffe in der Hanfpflanze variiert abhängig von der Hanfsorte und den herrschenden klimatischen Bedingungen. Diese Unterschiede beeinflussen sowohl den Cannabinoidgehalt als auch die Qualität der Hanffasern und des Hanföls.

Medizinische und Industrielle Bedeutung

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Die in Hanf enthaltenen Cannabinoide, insbesondere THC und CBD, haben großes Interesse in der medizinischen Forschung und Anwendung geweckt. Während THC für seine psychoaktiven Eigenschaften bekannt ist, wird CBD aufgrund seiner potenziellen therapeutischen Wirkungen geschätzt. Hanfsamen hingegen, reich an Öl und frei von Cannabinoiden, werden aufgrund ihrer Nährstoffe in der Lebensmittelindustrie hochgeschätzt.

Zukunftsaspekte

Weiterführende Forschung und Entwicklung

Die Forschung zu den Inhaltsstoffen von Hanf und ihren vielfältigen Anwendungen, sowohl in der Medizin als auch in der Industrie, ist ein dynamisches Feld mit ständigen Neuerungen und Entdeckungen. Die zunehmende Legalisierung und Entstigmatisierung von Hanf in verschiedenen Teilen der Welt öffnet neue Türen für die Nutzung dieser vielseitigen Pflanze.

Schlussfolgerung

Die Vielseitigkeit von Hanf, von seinen historischen Anwendungen bis hin zu seinen modernen Einsatzmöglichkeiten, macht ihn zu einer einzigartigen und wertvollen Pflanze. Sein Potenzial in verschiedenen Sektoren, sei es in der Medizin, der Textilindustrie oder als Nahrungsmittel, wird weiterhin erforscht und genutzt, um die Bandbreite seiner Vorteile voll auszuschöpfen.

Hanf als Lebensmittel

In der Lebensmittelerzeugung dürfen nur Hanfvarietäten mit einem THC-Gehalt unter 0,3 % verwendet werden, die nicht dem Suchtmittelgesetz unterliegen. Die THC-Gehaltsprüfung erfolgt am Ende der Blütezeit, dem Zeitpunkt des höchsten THC-Gehalts der Pflanze. Für Faserhanf gilt ein Grenzwert von 0,3 % THC, dieser Wert bezieht sich jedoch nicht auf Lebensmittel.

Die EFSA führte 2015 eine Risikobewertung für THC in Lebensmitteln tierischer Herkunft durch. Sie kam zu dem Schluss, dass bis zu 1 µg THC/kg Körpergewicht pro Tag keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen erwarten lässt, ein Standpunkt, der auch von der EU-Kommission bestätigt wurde.

Ab 1. Januar 2023 gelten neue Höchstgehalte für THC in Hanfsamen und daraus gewonnenen Produkten. Für Hanfsamen, Hanfsamenmehl und Hanfsamenprotein beträgt der Grenzwert 3 mg/kg, für Hanfsamenöl 7,5 mg/kg, festgelegt in der Verordnung (EU) Nr. 2023/915.

Die Verwendung von Hanfblüten in Lebensmitteln ist aufgrund des hohen Cannabinoid-Gehalts unzulässig, wie im Österreichischen Lebensmittelbuch, Kapitel B31, Anhang II, vermerkt. Aromen aus Cannabis Sativa dürfen nur verwendet werden, wenn sie den Kriterien der VO (EG) Nr. 1334/2008 entsprechen. Eine Risikoabschätzung ist vor der Zulassung erforderlich.

Aromen, die in Lebensmitteln für Geruch und/oder Geschmack verwendet werden, dürfen keine konzentrierten Wirkstoffe wie CBD enthalten, da sie sonst nicht der EG Aromen Verordnung entsprechen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist dies besonders relevant, da ihr Zweck nicht Geschmacksgebung oder Sättigung, sondern ernährungsspezifische oder physiologische Wirkungen sind.”

Für detaillierte Informationen und weitere Kontextualisierung besuche bitte die Website der AGES.

In jüngerer Vergangenheit hat die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA eine Risikobewertung für THC in Lebensmitteln tierischer Herkunft durchgeführt (http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/4141).

Diesbezüglich ist eine Verwendung von Hanfblüten in Lebensmitteln aufgrund des sehr hohen zu erwartenden Cannabinoid-Gehalts nicht zulässig. Dies ist auch im Österreichischen Lebensmittelbuch, Kapitel B31 (Anhang II: Offene Liste der für die Herstellung teeähnlicher Erzeugnisse nicht verwendeter Pflanzen bzw. Pflanzenteile) ersichtlich.
Eine Verwendung von Hanfblüten und –blättern für die Gewinnung von Aromen ist grundsätzlich möglich, sofern die Sicherheit des Endprodukts gewährleistet werden kann.

Quelle: AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH / Nov 2023

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